Jackfrucht! Jack wer?

Die Jackfrucht - eine genauere Betrachtuing der tropischen Riesenfucht

Die Jackfrucht Story: Wie sich die tropische Riesenfrucht bei uns in kürzester Zeit vom Geheimtipp zum neuen Foodtrend entwickelt hat.

Willkommen in der wunderbaren Welt der Jackfrucht! Diese tropische Riesenfrucht hat sich in kürzester Zeit vom Geheimtipp zum neuen Foodtrend entwickelt.

Ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten als Fleischersatz, ihre gesunden Inhaltsstoffe und ihre durchaus beeindruckende Ökobilanz haben sie zu einem Favoriten unter Vegetariern und Veganern gemacht. Lasst uns gemeinsam in die faszinierende Geschichte der Jackfrucht eintauchen!

Der Name ist Programm

Jackfrucht, auch bekannt als „Jacktree“ oder „Jaca“, hat ihren Namen vermutlich von dem portugiesischen Wort „jaca“ erhalten.

Immer wieder wird versucht die doch recht unübliche Bezeichnung der exotischen Frucht mittels Anektoten zu konstruieren. Netter Versuch, der allerdings einer genauen Überprüfung nicht standhält.

Der Name „Jackfruit“ stammt aus dem Portugiesischen „jaca“, was so viel wie „Korb“ oder „Behälter“ bedeutet. Das klingt plausibel, schließlich ähnelt das Äußere tatsächlich einem geflochtenem Korb.

Noch nachvollziehbarer wird es, wenn man weiß, dass dieses Wort wiederum vom malaiischen Wort „chakka“ abstammt, was „Baumfrucht“ bedeutet. Es wird angenommen, dass die Portugiesen das Wort während ihrer Handelsreisen nach Indien übernommen haben, wo die Jackfrucht heimisch ist.

Im Laufe der Zeit wurde der Name in verschiedenen Sprachen angepasst, darunter auch im Englischen, wo aus „jaca“ schließlich „jackfruit“ wurde.

Tropischer Ursprung, westlicher Hype

Unser erster Kontakt mit dem Fruchtexoten lief folgendermaßen ab: ein Freund veranstaltet ein Grillfest und wir möchten gerne etwas Veganes mitbringen, um unserem Freundeskreis zu zeigen, wie köstlich pflanzliche Gerichte sein können.

Wir entscheiden uns also, Pulled Jackfruit Burger zuzubereiten – unter veganen Grillfreunden geradezu ein Klassiker. Also marinieren wir das zarte Jackfruchtfleisch mit einer würzigen Soße und bereiten es sorgfältig vor.

Auf dem Grill entfaltet sich ein köstlicher Duft, der alle Gäste regelrecht anzieht wie Motten das Licht. Ungläubiges Staunen dann als die Burger serviert werden – alle sind begeistert von dem saftigen, fleischähnlichen Geschmack und der Konsistenz der Jackfruit. Einige Gäste können kaum glauben, dass es sich nicht um echtes Fleisch handelt.

Aber auch jene, die nicht an fleischigen Geschmacksnoten interessiert sind staunen ob der vielfältigen kulinarischen Einsatzmöglichkeiten dieser Frucht.

In Ländern wie Indien, Bangladesch, Thailand, Indonesien und die Philippinen wird Jackfrucht freilich schon seit langem in verschiedenen Gerichten verwendet und gehört zur lokalen Esskultur.

Zu einem Foodtrend wurde die Frucht bei uns erst in den letzten Jahren aufgrund ihrer vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten und ihres Nährwertprofils.

Jackfruit wird oft als Fleischersatz verwendet, da ihre fleischige Textur und ihr neutraler Geschmack es ermöglichen, sie in verschiedenen Gerichten wie Burger, Tacos und Curry zu verwenden.

Außerdem ist Jackfruit reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen und enthält kein Cholesterin oder gesättigte Fette, was sie zu einer gesunden Alternative zu Fleisch macht.

Zu guter Letzt ist Jackfruit auch eine nachhaltige Option, da sie in großen Mengen ohne, oder mit vergleichsweise wenig Pestiziden produziert werden kann, da sie natürliche Resistenz gegen Schädlinge und Krankheiten aufweist. Darüber hinaus benötigt Jackfruit weniger Wasser und Land als die meisten Fleischsorten, was sie grundsätzlich zu einer umweltfreundlichen Alternative macht. Doch darüber später noch mehr.

Botanik und Herkunft

Ungeschälte Jackfrüchte

Ungeschälte Jackfrüchte – Fotocredit: inspector110 | Fotolia

Die Jackfrucht (Artocarpus heterophyllus) gehört zur Familie der Maulbeergewächse und ist in den tropischen Regionen Südostasiens beheimatet. Sie wächst an großen Bäumen und kann bis zu 20 Meter hoch werden.

Diese imposante Größe spiegelt sich auch in der Frucht wider, die mit bis zu 50 Kilogramm Gewicht und einer Länge von bis zu einem Meter beeindruckt und damit zu den größten Früchten der Welt zählt.

Die meisten Jackfrüchte, die auf dem Markt erhältlich sind, wiegen jedoch „nur“ zwischen 3 und 10 kg.

Die Hauptproduktionsländer von Jackfrucht, die zu den größten Exporteuren zählen, sind hauptsächlich südostasiatische Länder wie Indien, Thailand, Bangladesch, Vietnam und die Philippinen. Diese Länder haben eine lange Tradition im Anbau und in der Produktion von Jackfrucht und exportieren große Mengen in verschiedene Regionen der Welt.

Was den weltweiten Konsum angeht, so gibt es mehrere Länder, in denen Jackfrucht traditionell eine wichtige Rolle in der Küche spielt.

Dazu gehören Länder wie Indien, Bangladesch, Thailand, Vietnam, Indonesien und die Philippinen. Dort wird Jackfrucht schon seit langem in verschiedenen Gerichten verwendet und gehört zur lokalen Esskultur. In diesen Ländern ist der Konsum am höchsten, da die Frucht dort heimisch ist und leicht verfügbar ist.

Tatsächlich ist in vielen westlichen Industrienationen der Konsum von Jackfrucht in den letzten Jahren stark angestiegen, insbesondere bei Vegetariern, Veganern und Menschen, die nach pflanzlichen Alternativen suchen.

Die USA, Kanada, Großbritannien, Australien und Deutschland zählen zu den größten Importeure von Jackfrucht. In diese Ländern hat sich eine florierende vegane und vegetarische Kultur entwickelt und es gibt eine wachsende Zahl von Menschen, die nach pflanzlichen Alternativen suchen. Daher ist der Import von Jackfruit, so der internationale Name, in diesen Ländern in den letzten Jahren besonders stark angestiegen.

Zu Österreich liegen uns speziell noch keine genauen Zahlen vor, doch der wachsende Trend zu einer gesünderen Ernährung und einem bewussten Lebensstil hat dazu beigetragen, dass Jackfrucht als Fleischersatzprodukt auch bei uns immer beliebter wird.

Gesunde Inhaltsstoffe

Jackfrucht schmeckt nicht nur gut, sie ist auch wirklich gesund! Sie ist glutenfrei, eine hochwertigere Eiweißquelle als Fleisch und Gentechnik kommt bei ihrem Anbau nicht zum Einsatz.

Die frische Frucht enthält eine Fülle an wertvollen Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium und auch Eisen.

Der vergleichsweise hohe Eisengehalt ist vor allem für Vegetarier und Veganer wichtig, da diese oft zu wenig davon aufnehmen und nicht selten einen Eisenmangel aufweisen.

Das kann gesundheitlich zu Problemen führen, denn Eisen ist unter anderem sehr wichtig für die Blutbildung.

100 Gramm Jackfrucht enthalten 2,1 Milligramm Eisen, also etwa 17 Prozent des Tagesbedarfs eines Erwachsenen – die Frucht ist also eine recht gute Eisenquelle für Menschen mit fleischloser Ernährung.

Um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten, sollten Vegetarier und Veganer aber dennoch auch andere proteinreiche pflanzliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, dunkles Blattgemüse (Ruccola, Mangold, Spinat), Nüsse und Samen, Vollkorngetreide (etwa Haferflocken, Quinoa, Hirse) sowie Trockenfrüchte in die Ernährung integriert werden.

Die Aufnahme von pflanzlichem Eisen kann jedoch durch den Verzehr von Vitamin-C-reichen Lebensmitteln wie Zitrusfrüchten, Paprika oder Brokkoli verbessert werden, da Vitamin C die Eisenabsorption fördert.

Zudem stecken in ihr wichtige Vitamine wie Vitamin C und Vitamin A und K. Bereits 100 Gramm Jackfrucht enthalten ein Viertel des täglichen Bedarfs an Vitamin C

Während es Fleisch, Fisch und Tofu oft an Ballaststoffen mangelt, enthält Jackfruit eine Menge davon. 100 Gramm enthalten 15 Gramm Ballaststoffe, was wiederum der Hälfte der täglich empfohlenen Menge entspricht. Als Ballaststoffquelle trägt sie zur Verdauungsgesundheit bei und kann dabei helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.

Es ist auch erwähnenswert, dass Jackfruit aufgrund ihres Nährwertprofils und ihrer bioaktiven Verbindungen wie Polyphenolen und Flavonoiden eine potenzielle antidiabetische Wirkung hat.

Studien haben gezeigt, dass bestimmte Verbindungen in Jackfruit, wie Rutin, eine hemmende Wirkung auf Enzyme haben können, die an der Kohlenhydratverdauung und -aufnahme beteiligt sind.

Und last but not least, soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Jackfrucht sehr kalorienarm ist, 100 Gramm enthalten gerade einmal 70 Kalorien, liefern aber ein gutes Sättigungsgefühl.

Aussehen, Geruch und Geschmack

Die äußere Schale der Jackfrucht ist stachelig und grün. Beim Öffnen der Frucht erwartet uns ein wahres Wunderland an gelben, saftigen Fruchtsegmenten.

Der Geruch ist süßlich-aromatisch und erinnert an eine Mischung aus Bananen und Ananas. Der Geschmack variiert je nach Reifegrad und kann von subtil süßlich bis hin zu einem intensiven Mango-Bananen-Aroma reichen.

Wenn man junge oder unreife Jackfrucht verwendet, hat sie eine faserige, leicht knusprige Textur. In diesem Stadium ähnelt sie in etwa der Textur von Artischockenherzen oder grünen Paprika. Diese Art von Jackfrucht eignet sich besonders gut für herzhafte Gerichte wie Currys oder Eintöpfe.

Reife Jackfrucht hat eine weichere Konsistenz und eine süßere Note. Sie erinnert geschmacklich an eine Mischung aus Mango, Ananas und Banane. In diesem Stadium kann sie als Ersatz für Obst in Desserts wie Obstsalat oder Pfannkuchen verwendet werden.

Achtung, Verwechslungsgefahr mit Durian!

Viele Menschen verwechseln Jackfrucht gerne mit Durian. Beide Früchte sind groß und stachelig, aber jene von Durian – auch als Stinkefrucht bekannt – sind dicker und stärker ausgeprägt als die der Jackfrucht.

Der Geruch ist aber der auffälligste Unterschied zwischen Jackfrucht und Durian. Während Jackfrucht mit ihrem angenehmen süßlich-aromatischen Duft punktet, der oft mit einer Mischung aus Bananen und Ananas verglichen wird, hat Durian einen strengen Geruch, der wahrlich nicht jedermanns Sache ist und an verfaulte Zwiebel oder verwestes Fleisch erinnert.

Verwendung und Zubereitungsformen in der Küche

Jackfrucht wird oft als Fleischersatz für vegetarische und vegane Gerichte verwendet, da ihr Fruchtfleisch eine faserige Textur hat, die beim Kochen ähnlich wie Fleisch zerfällt. Sie wird in Currys, Eintöpfen, Burger oder als Füllung für Tacos verwendet.

Es gibt unzählige weitere Zubereitungsmöglichkeiten für Jackfrucht, sie wird auch in Desserts, Eiscreme oder natürlich als Zutat für lokale Spezialitäten in Südostasien verwendet.

In Indien gibt es ein bekanntes und beliebtes Gericht mit Jackfrucht, das als „Kathal ki Sabzi“ oder „Kathal Curry“ bekannt ist. „Kathal“ ist das hindi-wort für Jackfrucht.

Kathal ki Sabzi ist ein herzhaftes Curry, das aus gekochtem oder gebratenem Jackfruchtfleisch zubereitet wird. Das Fruchtfleisch wird in würzigen Gewürzen und einer aromatischen Sauce aus Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und verschiedenen Gewürzen wie Kreuzkümmel, Kurkuma, Chilipulver und Garam Masala gekocht. Das Ergebnis ist ein köstliches und aromatisches Gericht mit zarten Jackfruchtstücken, die die Gewürze und den Geschmack der Sauce aufnehmen.

Kathal ki Sabzi wird oft mit Reis, Chapati (indisches Fladenbrot) oder Paratha (gefülltes indisches Fladenbrot) serviert.

Hier sind einige weitere Möglichkeiten, wie Jackfruit zubereitet werden kann – roh, gekocht, gebraten oder gegrillt:

Die reife Jackfruit kann roh gegessen werden, indem man die Frucht in Stücke schneidet und das essbare Fruchtfleisch von den Samen trennt. Das Fruchtfleisch hat eine süße und aromatische Geschmacksnote und kann als Snack oder als Zutat in Obstsalaten verwendet werden.

Unreife Jackfruit kann gekocht und als Fleischersatz in verschiedenen Gerichten wie Burger, Tacos und Curry verwendet werden. Das Fruchtfleisch hat eine fleischige Textur und einen neutralen Geschmack, der es ermöglicht, verschiedene Gewürze und Aromen hinzuzufügen. Jackfrucht eignet sich hervorragend für Eintöpfe, Currys und Suppen. Du kannst die Fruchtstücke einfach in die kochende Sauce geben und sie köcheln lassen, bis sie weich sind und die Aromen aufgenommen haben.

Gebratene Jackfrucht ist eine köstliche Ergänzung zu Salaten, Stir-Frys oder Wraps. Du kannst sie in dünne Scheiben schneiden oder in mundgerechte Stücke zerteilen und in einer Pfanne mit etwas Öl anbraten, bis sie goldbraun und knusprig sind.

Jackfrucht kann auch im Ofen gegart oder gebacken werden, um eine zarte und saftige Konsistenz zu erzielen. Du kannst sie in Aufläufen, Quiches oder Pasteten verwenden. Marinieren oder würzen sie vor dem Backen, um den gewünschten Geschmack zu erzielen.

Vor allem aber eignet sich Jackfrucht hervorragend zum Grillen. Mariniere sie mit Gewürzen und BBQ-Sauce und grille sie auf einem Grillrost. Die Jackfrucht bekommt dabei eine rauchige Note und eine angenehme Konsistenz und eine knusprige Textur.

Verfügbarkeit

In Österreich ist Jackfrucht in verschiedenen Formen erhältlich, sowohl frisch als auch in verarbeiteter Form. Die Erntesaison für Jackfrucht variiert je nach Region und Klima, in der sie angebaut wird von Ende März bis Ende August. Frische Früchte sind daher bei uns aufgrund des Transports und der Lagerung zumeist nicht das ganze Jahr über verfügbar.

Eine weitere Option ist tiefgefrorene Jackfrucht, die in vielen größeren Supermärkten oder asiatischen Lebensmittelgeschäften erhältlich ist. Tiefgefrorene Jackfrucht hat den Vorteil, dass sie lange haltbar ist und du sie bei Bedarf verwenden kannst. Sie ist oft bereits geschält und in mundgerechte Stücke geschnitten, was auch die Zubereitung erleichtert.

Immer mehr Delikatessgeschäfte, Asiashops und Online-Shops bieten auch vorgefertigte Jackfruchtprodukte an, die für die Verwendung als Fleischersatz bereits vorbereitet und gewürzt sind. Dazu gehören in der Regel eingelegte, marinierte oder gewürzte Jackfruchtfleischstücke, die in Dosen oder vakuumversiegelten Beuteln erhältlich sind.

Die Verpackung von Jackfrucht in Gläsern, Dosen oder Beuteln hat normalerweise keinen wesentlichen Einfluss auf den Nährwert oder die Inhaltsstoffe der Frucht. Die meisten vorgefertigten Jackfruchtprodukte werden entweder in ihrer eigenen Flüssigkeit, in Wasser oder in einer marinierenden Sauce verpackt, um Frische und Geschmack zu bewahren.

Bei der Verpackung werden die Jackfruchtstücke in der Regel erhitzt oder pasteurisiert, um eine längere Haltbarkeit zu gewährleisten und potenziell schädliche Bakterien abzutöten. Während dieses Prozesses können allerdings einige hitzeempfindliche Vitamine (etwa Vitamin C) und Enzyme leicht abgebaut werden. Trotzdem bleiben die meisten Nährstoffe erhalten und auch der Geschmack der Jackfrucht leidet kaum darunter.

Aber natürlich ist es immer noch am besten, frische Jackfrucht zu kaufen und sie selbst zu verarbeiten, wenn man den maximalen Nährwert aus Jackfrucht erhalten möchte.

Frische Früchte bieten in der Regel einfach die höchste Nährstoffdichte und den besten Geschmack. Beim Kauf von frischer Jackfrucht sollte man darauf achten, dass die Schale gelblich ist und bei leichtem Druck nachgibt, was auf eine reife Frucht hinweist.

Zubereitung und Verarbeitung

Das Schälen und Entnehmen des Fruchtfleisches einer Jackfrucht erfordert ein wenig Geschick, aber keine Sorge, es ist gar nicht so kompliziert! Hier ist eine Anleitung, wie man es richtig macht:

Vorbereitung:

  • Stelle sicher, dass du eine reife Jackfrucht ausgewählt hast. Die Schale sollte gelblich sein und bei leichtem Druck nachgeben.
  • Lege Zeitungspapier oder eine Plastikfolie auf deine Arbeitsfläche, da die Jackfrucht beim Schneiden und Entnehmen Saft absondern kann.
  • Verwende ein scharfes Messer und einer Schneideunterlage.

Schälen:

  • Beginne damit, die Jackfrucht längs halbieren. Achte darauf, dass du nicht in die darunterliegenden Fruchtsegmente schneidest.
  • Die Jackfrucht hat eine dicke, faserige Schale. Um sie zu entfernen, kannst du entweder deine Finger verwenden oder das Messer vorsichtig zwischen Schale und Fruchtfleisch schieben und die Schale nach außen ziehen. Wiederhole dies für beide Hälften der Jackfrucht.

Entnahme des Fruchtfleisches:

  • Nachdem die Schale entfernt ist, siehst du die einzelnen Fruchtsegmente, die an einer zentralen Kernstruktur befestigt sind. Jedes Segment enthält essbares Fruchtfleisch und Samen.
  • Du kannst das Fruchtfleisch entweder mit den Händen herausziehen oder ein sauberes Messer verwenden, um es zu lösen. Achte darauf, die Samen nicht mitzuernten, da sie nicht essbar sind.

Tipp: Um das klebrige Harz, das beim Schneiden freigesetzt wird, zu vermeiden, kannst du deine Hände mit etwas Pflanzenöl einreiben oder Einmalhandschuhe verwenden.

Verarbeitung des Fruchtfleisches:

Das gewonnene Fruchtfleisch kann je nach Rezept weiterverwendet werden. Du kannst es in kleinere Stücke schneiden, in Scheiben schneiden oder sogar zerkleinern, um eine Pulled-Jackfruit-Textur zu erreichen.

Wenn du Fruchtfleisch übrig hast und es nicht sofort verwenden möchtest, kannst du es in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank für ein paar Tage aufbewahren. Alternativ kannst du es auch einfrieren.

Wie steht es um die Ökobilanz?

Eine der beeindruckendsten Eigenschaften der exotischen Jackfrucht ist ihre gute Ökobilanz als Importware.

Zwar wird sie meist aus weit entfernten Ländern wie Indien, Bangladesch oder Thailand eingeführt, aber ihre ökologischen Vorteile überwiegen dabei nach heutigem Wissensstand.

Die Frucht wächst ohne großen Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln und ihr Anbau verursacht im Vergleich zu tierischen Proteinquellen wesentlich weniger Treibhausgasemissionen.

Darüber hinaus benötigt Jackfruit wesentlich weniger Wasser und Land als die meisten Fleischsorten, was sie zu einer umweltfreundlichen Alternative macht.

Spezifischen Informationen darüber, wie der Anbau von Jackfruit die Biodiversität beeinflusst konnten wir nicht recherchieren, typischerweise wird sie allerdings in Mischkulturen angebaut.

Generell gilt: der Anbau von Monokulturen, unabhängig von der Art der angebauten Pflanze, kann aber negative Auswirkungen auf die Biodiversität haben, da er den Lebensraum für andere Arten einschränkt. Deshalb ist bei der Beschaffung besonders auf die Herkunft zu achten, wenngleich das natürlich auch für alle anderen Obstsorten gilt.

Insgesamt ist es zumeist (auch nicht immer) besser auf saisonal und regional verfügbares Obst zurückzugreifen, doch ausgerechnet die exotische Jackfrucht schneidet in der Ökobilanz hinsichtlich CO2-Emissionen im Anbau im Vergleich mit so manch anderen Obstexoten günstig ab.

Im Vergleich mit Fleisch sowieso, da es zu viel weniger Landverbrauch, Wasserverbrauch und CO2-Emissionen kommt. Zudem wird kein Methan erzeugt, sondern Sauerstoff produziert.

Auch wenn wir dazu keine öffentlichen Zahlen zu den genauen CO2-Emissionen von Jackfruit finden konnten, unbestritten ist, dass der weite Transportweg problematisch ist, da er die Ökobilanz massiv verschlechtert.

Egal ob als Frischfrucht, konserviert oder tiefgekühlt transportiert und verkauft, bis zum Verzehr hat die fruchtige Fleischalternative schon eine Menge fossile Energien verbraucht.

Doch Verglichen mit den „Letzte-Meile-Emissionen“ per LKW und Auto ist selbst der Transport in großen Mengen per Seecontainer relativ weniger problematisch als beispielsweise der Transport von Lebensmitteln per LKW aus Marokko, Süditalien, Portugal und Spanien.

Persönliche Anmerkung: Trotz aufwendiger Suche nach Studien zur CO2-Bilanz beim Anbau und Transport von Jackfruit nach Europa, konnten wir dazu keine relevanten offiziellen oder wissenschaftlichen Ergebnisse finden. Das liegt wohl daran, dass der Markt trotz der gesteigerten medialen Berichterstattung wohl in der Realität noch immer überschaubar ist und bloß eine Nische bedient.

Deshalb dürfte das Interesse daran endenwollend sein, erstens weil die Umweltauswirkungen beim Import gering sein dürften und zweitens weil mangels ernstzunehmender Konkurrenz für die heimische Agrarwirtschaft und Fleischindustrie auch kein Geld in die Hand genommen wird um Erhebungen in diese Richtung zu finanzieren.

Spannend ist aber, dass es sehr konträre Aussagen gibt, durchaus auch von namhaften Medien, die letztlich aber allesamt ohne konkrete Quellenangaben auskommen oder aber Quellen angeben, die sich nicht (mehr) auffinden lassen. Das betrifft CO2 Emmissionen ebenso wie den angeblichen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder den zunehmenden Anbau der Früchte in Monokulturen, die das empfindliche Ökosystem der Tropen
schädigen könnten. Auf Zahlen und Fakten dazu hofft man dann leider vergeblich.

Fazit: Als alternatives Fleischprodukt kann man sich das exotische Obst jedenfalls ab und an gönnen, wobei Bio-Qualität und fair gehandelten Produkten der Vorzug zu geben ist. Wer die Früchte als Fleischersatz nutzt, fährt ökologisch tatsächich wesentlich besser.

Allein aus Gesundheitsgründen (Schlagwort Superfood) oder der Nährwerte wegen, ist der Konsum aus ökologischer Sicht eher nicht gerechtfertigt, da gibt es wohl ökologischere Alternativen. Für den regelmäßigen Konsum eignen sich in unseren Breiten regionale Produkte mit einer besseren Ökobilanz, etwa Hülsenfrüchte, Lupinen und Seitan.

————-

Quellen:

¹ Multiprotein Inhibitory Effect of Dietary Polyphenol Rutin from Whole Green Jackfruit Flour Targeting Different Stages of Diabetes Mellitus: Defining a Bio-Computational Stratagem (Tejaswini Maradesha et a. in Separations 09/2022) DOI:10.3390/separations9090262
² Kathal Ki Sabzi Rezept (Jackfruit Sabzi; engl.)

Linktipps

– Gute Avocado, böse Avocado
– Fragwürdige Bio-Importe der Handelskonzerne
– Veganes backen – die besten Tipps & Utensilien
– Vegane Bindemittel – Alternativen zu Gelatine & Co.
– Vegan oder vegetarisch – wie gesund ist das für Kinder und Jugendliche?

Das könnte dich auch interessieren …